Das Bild zeigt eine zwei Monate alte Kiefer und ihre Wurzeln. Das Bäumchen ist noch winzig klein, aber unter der Erde ist bereits ein riesiges Wurzelsystem ausgebildet: Von den Hauptästen gehen viele feine Wurzelverästelungen ins Erdreich. Diese ganz feinen Wurzeln sind besonders wichtig, denn durch deren dünne Haut werden die Nährstoffe aus dem Boden aufgenommen.

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Beim ausgewachsenen Baum ist das Größenverhältnis zwischen Baum und Wurzel etwas anders: Generell sagt man, dass die Ausdehnung der Wurzel der Größe der Baumkrone entspricht.
Herausforderungen für Stadtbäume
Weiß man nun, wie groß die Wurzel eines Baumes ist, dann wird klar, wie schwer es Bäume und ihre Wurzeln in der Stadt haben.
Die Pflanzlöcher für Bäume sind fast immer zu klein. Wächst der Baum und seine Wurzel, ist meist zu wenig Platz für eine ausreichende Wurzelentfaltung und die Nährstoffversorgung leidet. Kein Wunder, dass viele neu gepflanzte Stadtbäume nicht lange überleben.
Die gesamte Wurzel aber besonders die feinen Wurzelenden sind sehr druckempfindlich. Lastet zu viel Gewicht auf der Wurzel, reißen die dünnen Wurzelfäden ab und die Nährstoffaufnahme wird unterbrochen. Aus diesem Grund werden bei Baustellen und bei Großveranstaltungen Schutzzäune um den Stamm eines Baumes errichtet – allerdings meist nur mit ca. 1 m Abstand vom Stamm. Die restliche Wurzel bleibt ungeschützt und Baufahrzeuge, Schwertransporte und Lastwägen fahren ungehindert darüber und zerstören das Wurzelwerk.
Derart beschädigte Bäume sterben nicht sofort, weshalb man oft „Ist eh nix passiert!“ hört. Aber ohne funktionierende Nährstoffzufuhr ist ein Überleben langfristig nicht möglich!
Kaiserwiese
Beim Aufbau von Großveranstaltungen auf der Kaiserwiese haben wir wiederholt beobachtet und dokumentiert, wie Schwertransporte knapp am Stamm über den Wurzelbereich der Bäume fahren und schwere Lasten im Wurzelbereich gelagert werden. Man kann daher davon ausgehen, dass die Wurzeln dieser Bäume bereits stark beschädigt sind. Ob sie noch lange leben werden, ist daher fraglich.

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Autorin: Eva Müller